Stahlherstellung mit Elektrizität

Macht die Industrie sauberer
steelproduction with electricity

Ein MIT-Spin-off will die Stahlproduktion grüner machen. Mit einer Methode, die jetzt schon Bergbauunternehmen bei der Rückgewinnung hochwertiger Metalle unterstützt.

Die Stahlproduktion ist für etwa 7 bis 9 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Boston Metal, ein Spin-off des Massachusetts Insitute of Technology (MIT), versucht nun, die Industrie mit einem elektrochemischen Verfahren sauberer zu machen. Viele Schritte in der Stahlherstellung würden dadurch überflüssig; Sauerstoff wäre das einzige Nebenprodukt, das freisetzt würde.

 

Die sogenannte Schmelzflusselektrolyse (Molten Oxide Elextrolysis, MOE) findet in modularen Zellen statt, die jeweils die Grösse eines Schulbusses haben. Das Eisenerzgestein wird in die Zelle gegeben, die eine Kathode (den negativen Pol der MOE-Zelle) und eine in einen flüssigen Elektrolyten getauchte, inerte Anode enthält. Wenn der Strom zwischen Anode und Kathode fliesst und die Zelle eine Temperatur von etwa 1600 Grad Celsius erreicht, werden die Eisenoxidbindungen im Erz gespalten. Am Boden sammelt sich reines Flüssigmetall, das abgezapft werden kann. Das Verfahren kommt ohne Wasser, gefährliche Chemikalien oder Edelmetallkatalysatoren aus.

 

Boston Metal setzt MOE bereits ein, um Bergbauunternehmen bei der Rückgewinnung hochwertiger Metalle aus ihren Bergbauabfällen zu helfen, die normalerweise einer kostspieligen Behandlung oder Lagerung unterzogen werden müssen. Das Verfahren könnte später auch für die Produktion vieler anderer Metalle eingesetzt werden. Boston Metal rechnet damit, dass ihre Methode zur Dekarbonisierung von Stahl voraussichtlich 2026 den kommerziellen Massstab erreichen wird.