Ein zweites Leben für Autobatterien

Dank zuverlässigen Zusands-Indikatoren
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Forschende in Österreich arbeiten daran, den Zustand ausrangierter Lithium-Ionen-Zellen zuverlässiger zu bewerten.

Batterien in E-Autos haben eine begrenzte Einsatzzeit, weil ihre Kapazität im Laufe der Jahre stetig geringer wird. Die ausgemusterten E-Auto-Batterien können heute schon recycelt werden. Zuvor könnten sie aber auch noch als stationäre Stromspeicher dienen, etwa zur Zwischenspeicherung von überschüssiger Energie aus Solar- und Windkraftwerken. Dazu müsste allerdings der konkrete Alterungszustand bekannt sein. 

 

Nun haben Forschende an der TU Graz gleich 13 Zustands-Indikatoren erhoben. Dazu zählen die Lade- und Entlade-Kapazität, die Temperaturdifferenz der Pole während des Ladevorgangs oder das Relaxationsverhalten der Batteriezelle nach dem Ladevorgang.

E-Mobilität noch nachhaltiger machen

 

«Anhand dieser Indikatoren können wir auf den Stand der Alterung von Lithium-Ionen-Batterien schliessen und erste Rückschlüsse auf unterschiedliche Nutzungsprofile treffen. Ohne dabei auf datenschutzkritische Informationen zur Nutzungshistorie der Akkus angewiesen zu sein», 

erklärte Jörg Moser, Leiter des Battery Safety Center Graz am Institut für Fahrzeugsicherheit.

 

Auf dieser Grundlage soll man entscheiden können, ob eine Batterie prinzipiell für eine Weiterverwendung in einem bestimmten Einsatzbereich in Frage kommt.

 

Laut der Einschätzung der Grazer Forschenden werden noch einige Jahre vergehen, bis gebrauchte Batterien auf breiter Basis in nachfolgenden Anwendungen zum Einsatz kommen und so die Elektromobilität über den gesamten Lebenszyklus betrachtet noch nachhaltiger wird. Neben der Sicherheit unterschiedlicher Batterietechnologien müssten auch die Wirtschaftlichkeit von Second-Life-Anwendungen und juristische Fragen zu Datenschutz, Gewährleistung oder Haftung in Betracht gezogen werden.