Grüner Stahl aus giftigem Rotschlamm

CO2-freies Eisen aus Aluminiumabfällen
steel

Aus Abfällen der Aluminiumproduktion lässt sich mit Wasserstoff CO2-freies Eisen gewinnen. Der Prozess würde sich auch ökonomisch lohnen.

Bei der Produktion von Aluminium fallen jährlich rund 180 Millionen Tonnen giftigen Rotschlamms an. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung zeigen nun, wie sich aus dem Abfall der Aluminiumproduktion auf relativ einfache Weise grüner Stahl erzeugen lässt. In einem Lichtbogenofen, wie ihn die Stahlindustrie seit Jahrzehnten nutzt, wandeln sie das im Rotschlamm enthaltene Eisenoxid mithilfe von Wasserstoffplasma in Eisen um. Das Eisen ist so rein, dass es sich direkt zu Stahl weiterverarbeiten lässt.

 

Auf diese Weise liessen sich aus den vier Milliarden Tonnen Rotschlamm, die sich bislang weltweit angesammelt haben, knapp 700 Millionen Tonnen CO2-freier Stahl gewinnen. Das entspricht einem guten Drittel der jährlichen Stahlproduktion weltweit. Und wie das Max-Planck-Team zeigt, würde sich dieser Prozess auch ökonomisch lohnen.

«Unser Prozess könnte gleichzeitig das Abfallproblem der Aluminiumproduktion lösen und die CO2-Bilanz der Stahlindustrie verbessern»,

sagt Matic Jovičevič-Klug, der am Max-Planck-Institut für Eisenforschung massgeblich an der Arbeit beteiligt war.