Mit flexiblen Wärmepumpen die Industrie elektrifizieren

Kältemittelgemisch als Lösungsansatz
wärmepumpe

Schweizer Forschende haben einen neuen Ansatz für Wärmepumpen entwickelt. Damit kann die Industrie flexible Prozesswärme mit Temperaturen bis 200 Grad erzeugen.

Egal, ob für die Produktion von Lebensmitteln, Medikamenten, Metallen oder für die Veredelung von Oberflächen: Die Industrie braucht Prozesswärme. Einen grossen Teil davon erzeugen Unternehmen weiterhin mit fossilen Brennstoffen. Prozesswärme bis 200 Grad Celsius könnte die Industrie bereits heute umweltschonend mit industriellen Wärmepumpen erzeugen. Doch das ist nach wie vor eine Seltenheit. Der Grund: Bestehende Modelle sind meist teure Sonderanfertigungen, die für genau eine Anwendung optimiert sind. Hat ein Unternehmen mehrere Prozesse mit unterschiedlichem Wärmebedarf, wären separate Lösungen nötig.

 

Forschende der ETH Zürich und der Ostschweizer Fachhochschule in Buchs haben nun einen Weg gefunden, wie Wärmepumpen flexibler Wärme erzeugen können. Während in herkömmlichen Wärmepumpen ein Kältemittel verdampft und verdichtet wird, ist es bei dieser Lösung ein Kältemittelgemisch, das je nach Zusammensetzung unterschiedliche Temperaturverläufe erzeugt. Unternehmen müssen also nicht mehr die ganze Wärmepumpe neu designen, wenn sie eine andere Temperatur brauchen, sondern lediglich das Gemisch anpassen. Das ist deutlich günstiger und einfacher.