Druckluft-Leckagen smart erkennen
Mit Hilfe eines intelligenten AlgorithmusLeckagen in Druckluftanlagen kosten Unternehmen pro Jahr schnell zehntausende Euro. Ein intelligenter Algorithmus kann Abhilfe schaffen.
Ein Drittel der in Industrieunternehmen erzeugten Druckluft entweicht ungenutzt, schätzt das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung. Das Energiepotenzial, das durch Lecks und undichte Anschlüsse verloren geht, entspricht etwa sieben Prozent des gesamten Stromverbrauchs der deutschen Industrie. Die Kosten für diese Verschwendung belaufen sich pro Unternehmen und Jahr schnell auf zehntausende Euro.
Ein Forschungsteam vom Fraunhofer IPA und vom Institut für Energieeffizienz in der Produktion der Universität Stuttgart hat nun zusammen mit einem Industriepartner eine Methode für die automatisierte Detektion von Leckagen in pneumatischen Maschinen und Anlagen entwickelt. Das Herzstück bildet ein Durchflusssensor, der an der Druckluftzuleitung einer Maschine angeschlossen wird und laufend Massenstrom, Druck- und Temperaturverlauf erfasst. Ein intelligenter Algorithmus wertet diese Kurvenverläufe in Echtzeit aus und erkennt charakteristische Signaturen, die auf Leckagen hindeuten.
Das Forschungsteam ist zuversichtlich, dass der Energieverlust mit dieser automatisierten Detektion um durchschnittlich etwa zehn Prozentpunkte gesenkt werden kann. Bis die Lösung serienreif ist, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. Der intelligente Algorithmus des Projekts ist zwar fertig entwickelt und hat im laufenden Betrieb bewiesen, dass er zuverlässig funktioniert. Aber ein marktreifes Produkt gibt es bisher nicht.