Sahara-Sonne aus dem Labor

Optimierung des Energiehaushalts
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Die ETH Zürich hat eine künstliche Sonne in Betrieb genommen. Im Raum eines neuen Labors scheint auf Knopfdruck die Sonne wie mittags in der Sahara oder im Januar in Berlin.

Damit könne man im Experiment überprüfen, wie leistungsfähig Elemente wie eine Fassade oder Gebäudetechnik unter verschiedenen klimatischen Bedingungen seien, sagte Arno Schlueter, Professor für Architektur und Gebäudesysteme.

 

Das Herzstück des Labors mit dem Namen «Zero Carbon Building Systems Lab», die künstliche Sonne, besteht aus 875 LED-Chips. Diese strahlen in verschiedenen solaren Spektren, von sichtbarem Licht bis in den Infrarotbereich. Die künstliche Sonne ist an einem schwenkbaren Arm befestigt, dank dem sie den Lauf der Sonne imitieren kann. 

Wir können hier die Solareinstrahlung von fast jedem Ort auf der Welt herstellen, zusammen mit Luftfeuchtigkeit und Temperatur

Arno Schlueter

Professor für Architektur und Gebäudesysteme

Energieverbrauch optimieren

Die Wände, Böden und Decken des Labors lassen sich durch Prototypen austauschen. So können diese vor Ort getestet und schnell weiterentwickelt werden. Die Forscherinnen und Forscher wollen damit zum Beispiel Fassaden herstellen, die auf die Sonne reagieren können 

«die also zum Beispiel im Winter möglichst viel Solarstrahlung und damit Wärme reinlassen, im Sommer aber die Solarstrahlung abblocken»,

erklärte Schlueter.

So könne der Energiehaushalt optimiert werden, da im Winter weniger geheizt und im Sommer weniger gekühlt werden müsse.