News Schneiden in der dritten Dimension
Gewiss, ganz so mondän wie die Mode- und Finanzmetropole Mailand ist Brescia nicht. Doch die Stadt in der Lombardei braucht sich nicht hinter dem weltbekannten Nachbarn zu verstecken. Auch wenn Brescia keine Haute Couture hervorbringt, entstehen hier hochwertige Produkte. In der unweit vom Gardasee gelegenen Stadt finden sich einige renommierte Betriebe, die auf ihrem Gebiet führend sind.
Das wohl bekannteste Produkt Brescias ist der Franciacorta, ein erstklassiger Schaumwein. Neben den Winzern exportiert auch die regionale Industrie in die ganze Welt. Zu den bekanntesten Technologieunternehmen der Gegend gehört TTM Laser. Die 2001 gegründete Firma hat sich mit 2D- und 3D-Laserschneidsystemen innert kürzester Zeit einen Namen gemacht. Mit den innovativen Technologien von TTM Laser lassen sich Rohre und Profile unterschiedlichster Materialien schneiden – von Edelstahl über Aluminium bis hin zu Kupfer.
Das imposante Firmengebäude aus Stahl und Glas verrät es: TTM Laser ist eine Erfolgsgeschichte. Hinter der glänzenden Fassade des 2017 eröffneten Hauptsitzes verbirgt sich eine beeindruckende, 7‘000 Quadratmeter grosse Fabrikhalle. Als Stefano Dal Lago 2015 zum Unternehmen stiess, waren die Räumlichkeiten noch deutlich bescheidener. Doch dem heutigen Verkaufschef war schon damals klar: Mit dem Unternehmen geht es steil nach oben. Nachdem er sich fast zwei Jahrzehnte mit Wasserstrahl-Schneidsystemen beschäftigt hatte, war Dal Lago von einer Produktpräsentation von TTM Laser derart beeindruckt, dass er kurzerhand das Unternehmen wechselte. «Das hoch motivierte Team und das grosse technologische Know-how haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.»
Mehr Freiheiten bei der Gestaltung
Die Technologien von TTM Laser finden auf unterschiedlichsten Gebieten Anwendung. Zum Beispiel werden damit Komponenten für Möbel oder Fitnessgeräte hergestellt. Aber auch bei Chassis von Autos und Landwirtschaftsmaschinen kommen Rohre zum Einsatz, die mit den italienischen Maschinen gefertigt werden. Und das Einsatzgebiet erweitert sich laufend, wie Dal Lago erläutert: «Unsere Maschinen eröffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten. So lassen sich damit etwa flexible Querschnitte oder Zusammenführungen von Rohren einfach konstruieren. Es sind weniger Schweissarbeiten nötig, und repetitive Arbeiten können viel genauer ausgeführt werden.»
Der Hauptsitz der Firma veranschaulicht es: Die Lasertechnologie hat in der Architektur grosses Potenzial. Das gesamte Gebäude besteht aus Stahlträgern, die mit Lasern geschnitten wurden. Auch das Dach der Produktionshalle wird von röhrenförmigen Trägern gestützt, die TTM Laser auf den eigenen Maschinen gefertigt hat. Deutlich wurde das Potenzial des Laserschneidens für die Baubranche erstmals an der EXPO 2015 in Mailand. Der futuristische Pavillon Italiens beeindruckte durch Stahlprofile, die in den Werkstätten von TTM Laser entstanden sind. «Da der Pavillon das Kernstück der Messe war, ist dies bis heute ein wichtiges Aushängeschild für uns», sagt Dal Lago.